Autor: Bodoconsult EDV-Dienstleistungen GmbH, Robert Leisner
Ziel der privaten Finanzplanung ist der gezielte Aufbau eines Vermögens. Private Finanzplanung können Sie selber durchführen oder Sie lassen sich von - möglichst unabhängigen - Beratern unterstützen. In jedem Fall sollten Sie jedoch die Grundlagen der privaten Finanzplanung kennen.
Die drei wesentliche Ziele der privaten Finanzplanung sind in der zeitlichen Reihenfolge ihrer Verwirklichung:
Reich wird einer nicht, durch das, was er verdient,
sondern durch das, was er nicht ausgibt!
Henry Ford, Gründer des Automobilhersteller Ford Motor Company
Staatliche Altersvorsorge wird weniger umfangreich werden | Bei steigender Lebenserwartung nimmt die vom Staat zu erwartende Rente ab. Zukünftig wird vermutlich nicht vielmehr als eine Grundrente auf Sozialhilfeniveau zu erwarten sein. |
Absicherung im Alltag | Ein Vermögen gibt einem die Sicherheit, auch mal schlechtere Zeiten relativ gut zu überstehen. |
Unabhängigkeit von Arbeitseinkommen | Mit zunehmendem Vermögen nehmen die Unabhängigkeit und damit die wirtschaftliche und zeitliche Freiheit des Einzelnen zu. |
Größere Gestaltungsspielräume | Mit steigendem Vermögen nehmen die Gestaltungsmöglichkeiten in der Gesellschaft zu. |
Hohe Kosten vermeiden | Die Verwaltung des eigenen Geldes durch fremde Hände ist in aller Regel mit hohen Kosten verbunden. Der dadurch erzielte Nutzen ist zum Teil sehr fragwürdig. Daher ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis für Kleinanleger oft schlecht. |
Interessenkonflikte vermeiden | Die Interessen der Finanzindustrie sind nur selten die gleichen wie die eines privaten Anlegers. Dies bedeutet für Privatanleger oft erhebliche finanzielle Nachteile. |
Selbstvertrauen | Mit steigendem Vermögen nimmt das Selbstvertrauen zu, da man das befriedigende Gefühl bekommt, etwas geschaffen zu haben. Ein gesundes Selbstvertrauen verbessert die Möglichkeiten, Geld zu verdienen. |
Flexibilität erhalten | Viele Produkte der Finanzindustrie binden den Anleger sehr lang. Dadurch nimmt dessen finanzielle Flexibilität ab. Oft ist ein vorzeitiger Ausstieg nur unter hohen Verlusten möglich. |
Zeitaufwand | Geldanlage erfordert einen gewissen zeitlichen Aufwand. Normalerweise sollten für Privatanleger zwei bis drei Stunden im Quartal gut ausreichend sein. |
Fehlendes Wissen | Gewisse Grundkenntnisse über Geldanlage sind sicherlich erforderlich für eine erfolgreiche Geldanlage in Eigenregie. Finanzprodukte, die man mit seinem Wissen nicht beurteilen kann, sollte man meiden. |
Eingeschränkter Zugang zu Produkten | Je größer die Anlagesumme, desto niedriger sind oft die mit der Anlage verbundenen einmaligen und laufenden Kosten. Bestimmte Produkte sind erst ab relativ hohen Mindestanlagesummen zugänglich. |
Zahlreiche Kosten sind vermeidbar | Durch Vermeidung von unnötig häufigem Umschichten des Depots kann der Privatanleger Handelskosten gravierend reduzieren. Organisationskosten können geringgehalten werden, da z.B. kein Vertrieb notwendig ist und keine Aufsichtsgremien erforderlich sind. |
Kein Rechtfertigungszwang | Ein wenig aktiver Portfoliomanager wird vom Kunden früher oder später gefragt werden, womit er seine Verwaltungsgebühr rechtfertigt, wenn er wenig handelt. |
Immer mehr Produkte auch für Privatanleger zugänglich | Preiswerte, breit diversifizierte Produkte (ETF, Indexzertifikate,…) sind mittlerweile auch für kleine Anlagebeträge ab 50 EUR interessant. |
Vermeidung von Interessekonflikten | Ein Portfoliomanager steht in ständigem Zwiespalt zwischen dem eigenen Gewinninteresse und dem Interesse des Kunden an einer hohen Rendite. |
Voraussetzung | Halten Sie alles so einfach wie möglich. |
Maßnahmen | Bevorzugen Sie einfache und transparente Geldanlagen. Das reduziert Aufwand für Wissensaufbau und Risikokontrolle. Konzentrieren Sie sich auf langfristige Anlagen: Transaktionszahl bleibt gering. In der Regel ist dann nur Anlage von frischem Geld bzw. Wiederanlage von Kapitalerträgen notwendig. Einfache Konten- und Depotstrukturen: ein Girokonto, ein Wertpapierdepot sowie eventuell ein Verrechnungskonto reichen. Online-Banking und Online-Brokerage: Wickeln Sie alle Vorgänge per Internet ab und sparen Sie dadurch Kosten und Zeit. |
Zeitaufwand | Ca. 2 bis 3 Stunden im Quartal. |
Ausblick | Der Zeitaufwand kann durch eine gemeinsame Geldanlage in der Familie möglicherweise noch gesenkt werden. Für Familien bietet sich u.U. die Gründung einer Familiengesellschaft in der Rechtsform der KG an. |